Leszek Miller

polnischer Politiker; SLD; Ministerpräsident 2001-2004; Superminister für Inneres und Verwaltung Jan. - Okt. 1997; im Ministerrang Leiter des Büros des Ministerrats 1996/97; Minister für Arbeit und Sozialpolitik 1993-1996; fr. Parteivorsitzender

* 3. Juli 1946 Zyrardów

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 28/2004

vom 10. Juli 2004 (lm), ergänzt um Meldungen bis KW 50/2011

Herkunft

Leszek Miller wurde am 3. Juli 1946 in der zwischen Łódź und Warschau gelegenen Kleinstadt Zyrardów in wenig begüterten Verhältnissen geboren. Der Vater verließ die Familie ein halbes Jahr nach der Geburt des Sohnes. Die Mutter schneiderte, um das Einzelkind mit westeuropäischen Vorfahren durch die Berufsschule zu bringen.

Ausbildung

M. besuchte als Arbeiterkind keine höhere Schule und konnte erst später nach einer Elektrikerlehre an der Warschauer Akademie der Sozialwissenschaften Politikwissenschaft studieren.

Wirken

M. arbeitete als Elektriker in einer lokalen Textilfabrik von Zyrardów und war in der sozialistischen Jugendorganisation aktiv. 1969 trat er in die kommunistische Staatspartei ein und wechselte nach dem Bruch mit der streng katholischen Tradition seiner Familie in die hauptberufliche Parteiarbeit. 1987 wurde er Regionalchef der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei in der mittelpolnischen Provinzstadt Skierniewice. Er erwies sich dort nach Beobachtermeinung als energischer Organisator, der die Genossen disziplinieren wollte und einen Dialog mit der Gewerkschaftsbewegung Solidarność ...